Publikationen

Die Historische Kommission gibt das Jahrbuch „Preußenland“ sowie vier Reihen mit Monographien und Sammelbänden zur Geschichte Ost- und Westpreußens heraus.

Zeitschriften

In den wissenschaftlichen Zeitschriften der Historischen Kommission erscheinen – wie allgemein üblich – Aufsätze, kürzere wissenschaftliche Beiträge wie Miszellen und Berichte, Nachrufe und Buchbesprechungen.

Jahrbuch Preußenland

Die Historische Kommission gibt seit 2010 zusammen mit der Copernicus-Vereinigung für Geschichte und Landeskunde und dem Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz das Jahrbuch „Preußenland“ heraus:

Jahrbuch Preußenland [N.F.], Jahrgang 1 (2010) ff. Die Bände sind mit einer Moving Wall von drei Jahren herunterladbar und digital durchsuchbar.

Die Vorgängerin, die Zeitschrift „Preußenland“, erschien seit 1963 jährlich in mehreren Lieferungen:

Preußenland, Jahrgang 1-47 (1963-2009). Die Bände sind hier herunterladbar und digital durchsuchbar: Preußenland, Jahrgänge 1963 bis 2009 (PDF, 230 MB)

Altpreußische Forschungen

Als erste Zeitschrift gab die Kommission die „Altpreußischen Forschungen“ heraus:

Dazu erschien: Register für die Jahrgänge 1, 1924 – 20, 1943, hrsg. im Auftrag der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung von Udo Arnold, bearb. von Thomas Berg unter Mitarbeit von Thoralf Klein (Sonderschriften des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen e. V., 65,11). Hamburg 1995.

Reihen

Vestigia Prussica: Forschungen zur ost- und westpreußischen Landesgeschichte

Die „Vestigia Prussica“ sind die jüngste Reihe der Historischen Kommission, in der einschlägige Monographien und Sammelbände zu den Kommissionstagungen veröffentlicht werden. Der Fokus der Reihe liegt auf allgemeineren Themen, bei denen eine breite Rezeption und ein größeres öffentliches Interesse erwartet werden kann. Der erste Band zur Marienburg erschien 2019, 2023 kam mit Werner Paravicinis „Preußenreisen“ (IV) der vierte Band heraus.

Einzelschriften der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung

Die „Einzelschriften“ sind die Traditionsreihe der Historischen Kommission. 1926 bis 1942 erschienen neun Bände, 1994/1997 wurde die Reihe mit dem umfassenden „Handbuch der Geschichte Ost- und Westpreußens“ unter der Herausgeberschaft von Ernst Opgenoorth in vier Bänden wieder aufgenommen. In der Reihe der „Einzelschriften“ erscheinen monographische Studien und neuerdings auch Sammelbände zur Geschichte Ost- und Westpreußens. Jüngst wurden z.B. Bände zu spätmittelalterlichen Klerikerkarrieren in Preußen und zur Königstraße in Königsberg vom 17. bis zum 19. Jahrhundert veröffentlicht.

Beihefte zum Preußischen Urkundenbuch

Das gedruckte Preußische Urkundenbuch wird in Bälde durch den Band 7,4 mit dem Jahr 1382 abgeschlossen sein, die Fortsetzung bildet im Wesentlichen das Virtuelle Preußische Urkundenbuch. Die Masse des Materials nach 1382 erlaubt bestenfalls Fondeditionen, oft ist schon die Erschließung einzelner Folianten ein erheblicher Fortschritt. Hier setzen die 2012 begonnenen „Beihefte“ an. Sie bieten bisher insbesondere Regesten zu den Briefregistern der Hochmeister des Deutschen Ordens und einzelne, für die Verwaltung des Ordens in Preußen aufschlussreiche Bände.

Tagungsberichte der Historischen Kommission für ost- und westpreußische Landesforschung

Die zuvor nur einzeln veröffentlichten Ergebnisse der Jahrestagungen der Historischen Kommission wurden seit 1980 in den thematischen „Tagungsberichten“ zugänglich gemacht. Die Bände zeigen das breite Spektrum der behandelten Themen, welches vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert, von der politischen bis zur Bildungs-, Migrations- und Musikgeschichte reicht. Band 30 (2019) war der Schriftlichkeit im Preußenland gewidmet.

Urkundenbücher und Biographien

Das Preußische Urkundenbuch

Zu den Projekten, die die Historische Kommission bei ihrer Gründung übernahm, gehört das Preußische Urkundenbuch. Es wurde in den 1880er Jahren unter der Leitung des Direktors des Staatsarchivs Königsberg, Rudolph Philippi, begonnen. Der erste, bis 1309 reichende Band konnte jedoch erst durch den Stadtbibliothekar August Seraphim 1909 abgeschlossen werden. Max Hein, zugleich Direktor des Staatsarchivs Königsberg und Vorsitzender der Historischen Kommission, bearbeitete die Bände 2 und 3/1 (bis 1345), nach dem Zweiten Weltkrieg setzten Hans Koeppen und Klaus Conrad die Arbeit am Urkundenbuch bis zum Jahr 1371 fort. 2021 erschien Band 6/3 mit dem Register zu Band 6, bearbeitet von Alexander Baranov. Aktuell befindet sich Band 7 (in vier Teilen) für die Jahre 1372-1382 durch Christian Gahlbeck im Rahmen eines Projekts am Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz in Bearbeitung.

Die ursprüngliche Konzeption sah eine Aufteilung in eine politische, geistliche und städtische Abteilung sowie die Edition von Grundurkunden (Handfesten) vor. Obwohl für die vier preußischen Bistümer Ermland, Kulm, Pomesanien und Samland eigene Urkundenbücher entstanden, konnte diese Aufteilung nicht durchgehalten werden, sondern es wurden in die Hauptreihe des Preußischen Urkundenbuchs bald alle relevanten Stücke aufgenommen. Die anwachsende Überlieferung für das 14. Jahrhundert führte schon früh dazu, dass man von Volltexten zu Vollregesten überging, doch konnten trotzdem nur langsame Fortschritte erreicht werden. Vor diesem Hintergrund wurde beschlossen, das traditionelle Urkundenbuch mit der Regierungszeit Winrichs von Kniprode (1352-1382) enden zu lassen. Als Fortsetzung dient nunmehr das Virtuelle Preußische Urkundenbuch.

Das Virtuelle Preußische Urkundenbuch

Das Virtuelle Preußische Urkundenbuch wurde 1999 von Stuart Jenks und Jürgen Sarnowsky als offenes Repositorium und work in progess begründet und seit 2003 von Jürgen Sarnowsky weitergeführt. Die Grundlage bildet die Retrokonversion der Findmittel für die Bestände der XX. Hauptabteilung des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz in Berlin, insbesondere des Ordensbriefsarchivs mit rund 29.000 Stücken auf Papier und rund 4.000 Pergamenturkunden. Diese Bestände wurden bis 2022 vollständig erfasst, zusätzlich mit rund 500 Ergänzungen aus dem Handexemplar des Regestenwerks von Erich Joachim und Walther Hubatsch im Geheimen Staatsarchiv.

Dazu kamen schon früh Ergänzungen durch Regesten und Volltexte aus ungedruckten Materialien, Urkundenbüchern und weiteren Editionen. Dieter Heckmann trug 470 Stücke aus dem Geheimen Staatsarchiv, darunter zahlreiche Livonica, bei. Jürgen Sarnowsky ließ über studentische Projekte die späteren Bände des Codex diplomaticus Prussicus von Johannes Voigt digitalisieren und betrieb die 2024 abgeschlossene Aufnahme von rund 2.000 relevanten Regesten aus dem Hansischen Urkundenbuch, in denen viele Stücke aus den städtischen Archiven, vor allem aus dem Staatsarchiv Danzig (Archiwum Państwowe w Gdańsku), erfasst sind. Das Virtuelle Preußische Urkundenbuch bietet zudem die (verkürzten) Regesten zu den Briefregistern des Deutschen Ordens (aus dem Bestand Ordensfolianten der XX. Hauptabteilung des Geheimen Staatsarchivs), die – mit teilweiser Förderung der Deutschen Forschungsgemeinschaft – parallel im Druck erschienen sind (bisher rund 1.500). Das gedruckte Preußische Urkundenbuch ist mit rund 3.000 Regesten aus der Zeit vor 1382 vertreten, die Stuart Jenks aufgenommen hat, dazu kommen zahlreiche Stücke aus weiteren Regestenwerken und Editionen sowie ungedruckte Stücke aus dem Staatsarchiv Thorn (Archiwum Państwowe w Toruniu), dem Archiv der Hansestadt Lübeck und dem Deutschordenszentralarchiv in Wien. Insgesamt sind aktuell knapp 40.800 Stücke erfasst.

Virtuelles Preußisches Urkundenbuch an der Universität Hamburg

Aktuell werden Stücke aus der III. Abteilung der Hanserezesse ergänzt. Weitere Briefregister der Hochmeister sind in Bearbeitung und werden nach Abschluss der Bände in etwas verkürzter Form ergänzt. Zusätzliche Stücke aus den städtischen Archiven sollen aus gedruckten und ungedrucktem Materialien hinzukommen.

Altpreußische Biographie

Die unter der Leitung von Christian Krollmann 1941 begonnene „Altpreußische Biographie“, die sich an den Standards der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ orientiert, wurde nach dem 2. Weltkrieg mit Band 2 durch Kurt Forstreuter und Fritz Gause zunächst alphabetisch fortgesetzt. Der dritte bis fünfte Band bieten dazu jeweils alphabetisch geordnete Ergänzungen, zuletzt bearbeitet von Klaus Bürger. Die letzte Lieferung erschien 2015. Sämtliche Bände sind hier herunterladbar und digital durchsuchbar:

Altpreußische Biographie, Band 1 bis 5 (PDF, 346 MB)

Weitere Publikationen der Historischen Kommission

Staatsverträge des Deutschen Ordens in Preußen im 15. Jahrhundert

Außerhalb der eigenen Reihen gab die Historische Kommission auch weitere Arbeiten in Auftrag und förderte sie. Dazu gehört die umfangreiche Quellenedition der „Staatsverträge“ von Erich Weise. Der erste Band (für die Jahre 1398-1437) erschien bereits 1939 und wurde 1970 mit Korrekturen neu aufgelegt, der Schlussband (für die Jahre 1467-1497) wurde 1966 veröffentlicht, das Register 1969.

Editionen, Monographien und Sammelbände

Weitere Editionen, Monographien und Sammelbände können hier nur exemplarisch angesprochen werden:

  • 1958 erschien im Auftrag der Kommission „Das große Zinsbuch des Deutschen Ritterordens (1414-1438)“, bearbeitet von Peter G. Thielen;
  • 1965 veröffentlichte Bruno Sartori-Neumann eine Studie über „Berufsständisches Theater in Elbing 1846-1888“;
  • 2022 wurden die Ergebnisse der Danziger Jahrestagung von 2019 unter dem Titel „Gdańsk w okresie nowożytnym. Kultura, religia, polityka, społeczeństwo i stosunki międzynadorowe / Danzig in der frühen Neuzeit. Kultur, Religion, Politik, Gesellschaft und internationale Beziehungen“, hrsg. von Wiesław Dlugokęcki und Jürgen Sarnowsky publiziert.